Warum fällt es uns so schwer uns einschränken zu lassen?
Diese Frage stellt sich mir, wenn ich aktuell zu Baustellenterminen fahre, um ein Aufmass für Fenster oder Haustüren zu machen. Da arbeiten Kollegen aus dem Bauhandwerk als hätte man die Welt um einige Monate zurückgedreht, in die Vorcoronazeit. Kein Abstand, kein tragen von Masken und das in engen Räumen.
Ich frage mich warum?
Sicher ist es so, dass ein Jeder von uns unterschiedlich mit Krisen umgeht. Das steht aus meiner Sicht auch jedem im privaten Bereich frei. Aber wir betreten als Handwerker ja immer auch den öffentlichen und privaten Bereich unserer Kunden und Mitmenschen. Wir sind in dieser Krise eine der Wenigen, die sich noch immer ungehindert frei bewegen dürfen, um unserer Arbeit nachzugehen. Fast schon ein Privileg in Zeiten der vielfältigen Ausgangsbeschränkungen.
Und diesen Freiraum, so finde ich, sollten wir nutzen.
Dafür, dass wir Verantwortung übernehmen für unsere Mitmenschen. Für unseren Kollegen, der gerade an der Baustelle Stromkabel verlegt, für unsere Kunden, von denen wir nicht wissen ob Sie vielleicht zu einer Risikogruppe gehören, für alle älteren Menschen, die derzeit besonders gefährdet sind und am Ende auch für uns selbst, damit wir weiterhin gesund bleiben und somit unsere Arbeit erfolgreich fortführen können.
Krisen können immer auch dazu dienen, dass wir uns weiterentwickeln. Dazu, dass wir unsere bisherigen Verhaltensweisen prüfen und diese an eine neue Situation anpassen. Ideen entwickeln, wie wir während der Krise agieren und Visionen verfolgen, wie wir nach der Krise wieder Tritt fassen.
In diesem Sinne wünsche ich mir für die kommenden Monate.
Tragen wir Eigenverantwortung, unterstützen uns gegenseitig darin und warten wir nicht darauf, bis uns Gesetzte dazu zwingen.
Und an dieser Stelle noch an ganz großes Dankeschön an Babette Fitz, bei der ich die tollen Masken bestellen konnte.